[Review] Laufbursche Hip-Belt-Pocket


Mateusz Szultk, aka der Laufbursche, hat sich in den letzen Jahren in der deutschen UL-Szene einen Namen als Hersteller hochwertiger UL-Ausrüstung gemacht. Sein huckePACK und das kleinere huckePÄCKchen können als quasi Referenz im Bereich der ultraleichten Rucksäcke angesehen werden. Im Vergleich mit großen Herstellern kann der Laufbursche dadurch punkten, dass nahezu alle seiner Produkte in der kleinen Manufaktur in Köln von Hand gefertigt werden. Dadurch besteht die Möglichkeit, ganz individuell auf Kundenwünsche einzugehen und Custom Made Produkte zu fertigen. Da ich momentan in Sachen Rucksack mit dem OMM Classic 32 ganz gut aufgestellt bin, musste die Hip-Belt-Pocket herhalten, um dem Mythos Laufbursche auf die Spur zu kommen.



Material und Verarbeitung:

Mateusz bietet die Hip-Belt-Pocket momentan in zwei verschiedenen Größen (S/M) an. Ich habe mich für die etwas größere M Variante entschieden, die 1,5l Volumen bieten soll. Die Abmessungen liegen bei 17x6x13cm (BxTxH) und mit gemessenen 37g werden die angegebenen 36g fast erreicht. Mit zusätzlichem Tragriemen kommt die Tasche auf ganze 49g.

  
Als Material kommt schwarzes X-PAC VX07 zum Einsatz. Der Laufbursche schreibt hierzu: "X-PAC ist ein sehr spezielles Gewebe. Das laminierte Material vereint mehrere Eigenschaften. Es ist wasserdicht, abriebfest und äußerst reißfest. Zwischen einem abriebfesten Cordura-Gewebe auf der Außenseite und einen Polyester-Taffeta auf der Innenseite wurden ein PET-Film und Dracon-Fasern einlaminiert. Der PET-Film macht das Material wasserdicht und die Dacron-Fasern verstärken das Material noch zusätzlich und geben dem X-PAC die einzigartige diamantförmige Struktur." Die Beschreibung trifft voll und ganz zu. Die Tasche ist perfekt verarbeitet und hinterlässt einen äußerst robusten und wertigen Eindruck. Wasser perlt (wie zu erwarten) problemlos von der Oberfläche ab und die beiden YKK Aquaguard Reißverschlüsse verhindern wirksam, dass Spritzwasser eindringt.


Einen kurzen Untertauchtest im Waschbecken besteht die Hip.Belt-Pocket indes nicht, was primär an den nicht abgedichtetem Nähten liegen dürfte.


Einsatzzweck und Tragevarianten:

Betrachtet man die Rückseite der Tasche, sieht man die vielfältigen Möglichkeiten zur Befestigung. Neben vier kleinen Kunstoffhaken, findet man dort verschiedene Schlaufen aus 10mm breitem Elastikband. Hinsichtlich dessen Haltbarkeit (insbesondere bei schwerer Beladung) bin ich jedoch etwas skeptisch. Die doppelte Breite wäre hier sicher nicht verkehrt gewesen.

Der primäre Einsatzzweck der Tasche liegt nach Angabe des Herstellers darin, das Volumen eines huckePACKs oder huckePÄCKchens zu erweitern. Die vorhandenen Befestigungsmöglichkeiten sind perfekt darauf abgestimmt. Somit erhält man eine schnell erreichbare Aufbewahrungsmöglichkeit für alle die Dinge, die man auf Tour so zur Hand haben muss.... Handy, Handschuhe, Müsliriegel usw.

Mateusz war jedoch so clever, die Tasche nicht nur proprietär auf seine Rucksäcke zuzuschneiden. Mit Hilfe der elastischen Bänder lässt sich die Hip-Belt-Pocket an den verschiedensten Rucksäcken befestigen. Sowohl an meinem OMM Classic 32, dem Osprey EXOS 58, einem VauDe Rock Ultralite  und verschiedenen kleineren Deuter-Rucksäcken funktioniert dies problemlos. Die großen Schlaufen nehmen dabei die breiten Hüftflossen auf, während die kleinen Schlaufen für gewöhnliche Gurtbänder passen sind. Mit Hilfe der vier kleinen Kunststoffhaken kann man schließlich noch das Verrutschen der Tasche verhindern. An den meisten Rucksäcken findet sich sicher eine Möglichkeit zumindest einen Haken einzuclipsen. Wenn nicht, kann man sich alternativ eine passende Öse mit Hilfe einer dünne Reepschnur oder eines Kabelbinders schaffen. Je nach Rucksack kann man sogar vorhandenen Tasche am Hüftgurt noch weiter nutzen. So z.B. beim bereits erwähnten OMM Classic 32.

Die Haken und schmalen Schlaufen bieten auch die Möglichkeit, die Tasche vor der Brust zu tragen. Dabei wird sie entweder im Brustgurt oder an event. vorhandenen D-Ringen befestigt. Diese Trageweise ist besonders bei bei Fotografen beliebt, da sie einen schnellen Zugriff auf die Kamera bietet. Apropos Kamera. Eine gewöhnliche Systemkamera (bei mir eine Sony NEX) findet problemlos Platz. Je nach Modell ist auch noch Platz für ein kleineres Objektiv und etwas Zubehör.


Neben diesem klassischen Einsatzbereich, lässt sich die Tasche auch noch auf die eine oder andere Art und Weise sinnvoll nutzen:

  • als Umhängetasche (mit dem mitgelieferten, dünnen, einstellbaren Tragriemen). So kann man z.B. den Rucksack beim Gipfelsturm am Fuße des Berges oder auf der Hütte ablegen und nur das wichtigste in die Hip-Belt-Pocket packen. Eine dünne Windjacke, etwas zum Beißen und das Handy finden problemlos Platz. Eine nicht komplett gefüllt 0,5l Platypus-Faltflasche passt auch hinein. Genauso ist natürlich ein Stadtbummel denkbar, bei dem der Rucksack auf dem Hotelzimmer bleibt.
  • als Hüfttasche (mit dem mitgelieferten Tragriemen)
  • als Gürteltasche an einem handelsüblichen Hosengürtel.

Fazit:

Die Laufbursche Hip-Belt-Pocket ist eine äußerst empfehlenswerte, top verarbeitete und mutlifunktionell verwendbare Ergänzung für jeden (ultra)leichten Rucksack. Bei mir wird sie vor allem Verwendung als Kamertasche am Hüftgurt und zur Aufbewahrung von Gegenständen dienen, auf die ich schnell Zugriff haben möchte. Daher also eine klare Kaufempfehlung!

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