[Review] OMM Classic Marathon 32 - leichter Trekkingrucksack


Leicht ist in! Auch die renommierten Anbieter von Trekkingausrüstung springen verstärkt auf diesen Trend auf. Im Bereich der Rucksäcke haben es Deuter und Co jedoch noch etwas schwer. Hier genießen nach wie vor die kleinen Schmieden die beste Reputation. Laufbursche, Gossamer Gear, Hyperlite und Six Moon Designs, sind nur einige der bekannteren Hersteller aus dem UltraLight-Bereich. Weniger bekannt sind hingegen die Jungs von OMM (The Original Mountain Marathon) aus England. Der Name ist hier Programm! OMM bietet vor allem Produkte für Mountain Marathons, Extreme Races, Biking und Co. an.
Auf der Suche nach einem leichten und bezahlbaren Rucksack im 30l + Bereich, bin ich auf den OMM Classic Marathon 32 gestoßen.





In der Marathon Serie bietet OMM Rucksäcke mit einem Volumen von 10 - 32 Litern an. Der OMM Classic Marathon 32 ist hier das größte Modell und gleichzeitig auch das Interessanteste für leichte Wanderer und Trekker.

Technische Daten:

  • Gewicht mit Duo-Mat: 724g (nachgewogen)
  • Gewicht ohne Duo-Mat: 572g (nachgewogen)
  • Volumen: 32 Liter
  • Rückenlänge: 50cm (nur eine Größe)
  • Material: 210T  ein leichtes, wasserdichtes Ripstop 80 g/m² und HTTF (High Tensile Texturised) 240 g/m² für das Leanweight Chassis

Wer auf das letzte Gramm Gewicht verzichten kann, spart z.B. zum Laufbursche huckePACK über 100€ und erhält einen ausgereiften Rucksack mit sinnvollen Details.


Oben verfügt der Rucksack über zwei Deckeltaschen. Eine kleine aus Netzmaterial mit Klettverschluss und eine geschlossene mit dem üblichen Reisverschluss. Die Netztasche ist optimal für Dinge, auf die man schnellen Zugriff braucht, z.B. Taschentücher, Müsliriegel, Handschuhe usw.


Seitlich findet man zwei Netztaschen, die so konstruiert sind, dass man, ohne den Rucksack abzusetzen, an die Wasserflaschen heran kommt. Das ganze ist nicht so durchdacht wie z.B. beim Ospray Exos 58, funktioniert aber recht passabel. Die Netzfächer sind ausreichend dimensioniert, um Flaschen mit 1l sicher zu halten.



Zusätzlich verfügt der OMM 32 einen Ausgang für Trinksysteme im Deckel. Unter den D-Ringen an den Schultergurten, befinden sich Gummischlaufen, die den Schlauch zusätzlich führen.


Im unteren Bereich befindet sich die sogenannte UGR Gear Rail, die aus vier Schlaufen besteht und der Befestigung zusätzlichen Zubehörs oder für die Aufbewahrung von Wanderstöcken bzw. Eisgeräten gedacht ist. Wanderstöcke lassen sich aber nur denkbar schlecht befestigen, da im oberen Bereich des Rucksacks die üblichen Klett- / Gummischlaufen zur Befestigung fehlen.
Die Netztasche auf der Front des Rucksacks ist recht geräumig und bietet zusätzlichen Stauraum für häufig benötigte Kleidung, ein Tarp oder auch einen Helm.
Etwas ungewohnt ist der Verschluss des Deckels, der sich im unteren Bereich des Rucksacks befindet.


An den beiden Hüftflossen findet man je eine Tasche, die genügend Platz für Kleinkram oder auch eine kompakte Kamera bietet. Meine Canon S95 findet hier mit Hülle problemlos Platz.


Ein inzwischen weit verbreitetes Accessoire in der Rucksackwelt, ist die Notpfeife im Brustgurt, die natürlich auch hier nicht fehlen darf.



Der Rucksack an sich ist rahmenlos, verfügt aber über ein einfaches Tragesystem, welches von OMM als Leanwight Chassis bezeichnet wird. Die beiden Schultergurte primär aus Netzmaterial und sind mit einem leichten Schaumstoff gepolstert. Ebenso die beiden Hüftflossen. Zusammen mit dem Bauchgurt und dem Brustgurt, sorgt dies für ausreichend Stabilität beim Tragen. Der Brustgurt lässt sich zudem in der Höhe verstellen, oder zur Gewichtsreduktion komplett abnehmen. Weitere Einstellmöglichkeiten fehlen und der Rucksack wird nur in einer Rückenlänge angeboten. Da der Rücken komplett am Rucksack aufliegt, findet keine Ventilation statt. Hinsichtlich der Beladung, scheinen mir 10kg die Obergrenze zu sein. Insgesamt passt das Tragesystem für mich (1,77m) jedoch sehr gut.


Der eigentlich Clou des OMM 32 ist jedoch die mitgelieferte Duomat. Diese ca. 150g schwere Schaumstoffmatte, wird in ein extra Fach eingeschoben und versteift somit den Rücken des Rucksacks. Die Matte verfügt über eine Abmessung von ca. 80x47cm. Sie eignet sich nicht nur als Sitzkissen, sondern lässt sich mir einer zweiten Duomat zu einer kompletten Sommermatte kombinieren / zusammenkletten. Eine weitere Einsatzmöglichkeit ist die Kombination mit einer TAR ProLite Short, was eine deutlich bequemere Kombination ergibt (Gesamtgewicht dann ca. 475g). Verzichtet man auf die Duomat, nimmt das Fach eine Trinkblase auf. Ohne Duomat bietet es sich an eine gerollte Isomatte (Burritostyle) zur Verstärkung im Rucksack unterzubringen.


Fazit:

Der OMM Classic Marathon 32 ist ein leichter (nicht ultraleichter) und ausgereifter Rucksack sowohl für Tagestouren, als auch für Wochenendtouren mit leichten Gepäck. Die größte Besonderheit ist jedoch die ins Tragesystem integrierte Duomat, die sich zu einem leichten Schlafsystem erweitern lässt.
In wie weit das wasserdichte Material den Verzicht auf eine Regenhülle ermöglicht, konnte ich bisher noch nicht erproben. Zusammen fassend lässt sich also sagen...

Pro:

  • geringes Gewicht (572g ohne Duomat)
  • gute Verarbeitung
  • ausreichend Platz für (ultra)leichte Wochenendtouren
  • günstiger Preis (die Duomat kostet alleine schon 28€)
  • durchdachte Ausstattung (Flaschenhalterungen, Netztaschen, Trinksystem usw.)
  • einfaches, aber ausreichendes Tragesystem
  • wasserdichtes Material
  • genügend Optionen weiter Gewicht zu sparen (abnehmbarer Brustgurt, kürzen der langen Bänder usw.)

Contra:

  • nur eine Rückenlänge
  • keine Belüftung des Rückens
  • die Befestigung von Wanderstöcken ist schwierig

Einen guten Eindruck (der alten Version) des Rucksacks erhaltet ihr im folgenden Video von hike-lite...



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