Das Ultraleicht 1x1: Der ulraleichte Kulturbeutel

Deospray, Rasierschaum, Gesichtscreme - auf Trekkingtouren leicht verzichtbar. Doch was muss wirklich mit in den leichten Kulturbeutel? Hier mein Setup für Touren bis zu 5 Tagen.

Werfen wir einen Blick auf die einzelnen Bestandteile:

• Zipper Beutel von Toppits - 7g
• MSR - Packtowl Ultralite S - 21g
• Microfasertuch ca. 15x30 - 7g
• Drahthaken - 3g

Die Toppits Zipper sind von der Größe her ideal, leicht, selbststehend und mit dem Zipper luft- und wasserdicht verschließbar. Ein Zip-Loc Beutel ohne Zipper wäre natürlich noch etwas leichter, aber nicht selbststehend und es besteht die Gefahr, dass er sich selbst öffnet.
Mit einer Größe von nur 23 x 51 cm, kommt beim MSR Packtowl natürlich kein Badetuch Feeling auf. Das Handtuch ist ein Minimalkompromiss und überzeugt vor allem durch seine Fähigkeit schnell zu trocknen. Wer auf die kleine Packtasche verzichtet, spart nochmals ca. 5g. Kostengünstigere Alternative sind Microfaser-Bodentücher aus dem Discounter. Diese lassen sich bequem auf die gewünschte Größe zuschneiden und werden nach mehrmaligem Waschen auch flauschiger.
Ein solches, in den Maßen 15 x 30 cm, führe ich als Universaltuch mit mir. Es dient als Waschlappen (ersetzt teure und schwere Feuchttücher), Hygienetuch, Abtrockentuch und zur Not auch als Taschentuch. Der kleine Haken aus Schweißdraht ist ein kleines Komfortplus. Damit lassen sich Handtuch oder Bekleidung fast überall aufhängen.

• Seifenkonzentrat 10ml (Sea to Summit Body Wash) - 18g
• Desinfektionslösung 10ml (Setrillium) - 18g
• Xenofit second skin Hirschtalg Sportcreme - 18g

Für kurze Touren sind selbst die im Drogeriemarkt erhältlichen Duschgelproben zu groß und zu schwer. Zudem sind sie in der der Regel nicht biologisch abbaubar. Besser fährt man mit einem Seifenkonzentrat, das man zum Waschen, Haare waschen und Spülen verwenden kann. Ein Klassiker ist Dr. Bronners Magische Seife, mit der man zur Not auch die Zähne putzen kann.

In einer zweiten 10ml Tropfflasche habe ich Sterilium zur Handdesinfektion abgefüllt. Ob man hier ein flüssiges Produkt oder eines in Gelform wählt, ist prinzipiell egal. Flüssige Desinfektionsmittel sind in Großgebinden jedoch deutlich billiger. Von Desinfektionstüchern bin ich inzwischen abgekommen. Diese sind im Vergleich schwerer, teurer und produzieren eine Menge Verpackungsmüll. Auch hier sind die Einsatzgebiete vielfältig: die versiffte Zugtoilette bei der Anreise, die Handdesinfektion nach dem Gang in die Büsche oder zur Not zu Wunddesinfektion oder als Feuerstarter bei nassem Holz.

Zum Schluss noch meine Geheimwaffe gegen Blasen, die Xenofit second skin Hirschtalg Sportcreme. Wie der Name "second skin" schon suggeriert, zieht diese Creme nicht schnell ein, sondern bildet einen dünnen Film, der wie ein zweite Haut wirkt und die Reibung an empfindlichen Stellen reduziert. Bei mir sind dies die Zwischenräume zwischen den kleinen Zehen, die Ferse und die Ballen. Die Creme wird morgens vor dem Losgehen und abends als Fußpflege auf die gewaschenen und trockenen Füße aufgetragen. Die Creme taugt aber noch für mehr. Sie eignet sich auch zur Pflege aller anderer rauen Hautpartien, ersetzt den Lippenpflegestift, dient als Gesichtsschutz bei großer Kälte oder in Verbindung mit Watte als Zunder.

• Zahnbürste - 15g
• Zahnpasta getrocknet - 8g
• Dentalstick - <1g

Bliebt noch der Bereich der Zahnpflege. Zur Zahnbürste muss man nichts weiter sagen. Bisher habe ich noch auf Modifikationen a la Griff absägen oder durchbohren verzichtet.  Vielleicht wird's ja irgend wann mal eine Kinderzahnbürste, um noch ein paar Gramm zu sparen.

Wesentlich mehr Potential bietet der Bereich der Zahnpasta. Hier bieten sich natürlich Probetuben an, die locker für eine Woche reichen. Wer's noch leichter mag, greift zu Denttabs oder wer mehr auf MYOG steht, trocknet bzw. dörrt seine Zahnpasta selbst. Wie das funktioniert, habe ich bereits hier beschrieben. Die getrockneten Zahnpasta-Sticks dann mit etwas Wasser im Mund zerkauen und los geht's mit dem Bürsten.

Zum Schluss noch der Dentalstick, der mit unter 1g nicht wirklich ins Gewicht fällt. Er eigent sich nicht nur zum Entfernen nerviger Speisereste, sondern seine Spitze Seite ist auch nützlich beim Freilegen von Holzsplittern oder ähnlichem.

 

gepackt

Rechnet man die einzelnen Bestandteile nun zusammen, kommt man auf eine Gesamtgewicht von nur 115g.

Erweiterungsmöglichkeiten:

Je nach Jahreszeit, Land oder Tourcharakter kann es sinnvoll sein, das eine oder andere noch zu ergänzen. Denkbar wären hier z.B.:

• Sonnencreme / -milch. Diese führe ich für kurze Touren meist in einem 30ml Behälter mit.
• Einmalrasierer / Rasierschaum. Auch hier gibt es leichte Probedöschen.
• größeres Handtuch. Nicht notwendig, aber ein Komfortplus
• Deo- / Parfüm. Sinnvoll für die Rückfahrt in öffentlichen Verkehrsmitteln. Auch hier gilt umfüllen oder Proben verwenden.
• Feuchttücher
• Nagelschere / -zwicker. Ist bei mir am Taschenmesser bzw. Multitool und für Wochentouren nicht notwendig.